24. Oktober 2022

Höhere Überlebenschancen in zertifizierten onkologischen Zentren

Zertifizierte onkologische Zentren behandeln besser. Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsprojekt des Innovationsausschusses des G-BA.

Krebszentren spielen eine maßgebliche Rolle, um das in den letzten Jahrzehnten geradezu explodierte medizinische Spezialwissen gezielt zu bündeln und optimal einzusetzen. Die richtige Diagnosestellung und die optimale Behandlung erfordern heute eine enge Zusammenarbeit von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen sowie weiterer medizinischer und psychosozialer Berufsgruppen. Um der stetig zunehmenden Komplexität gerecht zu werden, ist die Schaffung zeitgemäßer, optimal abgestimmter Strukturen notwendig. Hierbei zeigt sich, dass Spitzenleistungen in der spezialisierte Zentren voraussetzen, die sowohl beim Versorgen der Patienten als auch in Fort- und Weiterbildung über das gesamte Spektrum modernster onkologischer Kompetenzen und Technologien verfügen. Eine Herausforderung, der sich auch das Städtische Klinikum Dresden mit seinen Erfahrungen und seinem seit 2015 von der Deutschen Krebsgesellschaft () zertifizierten Onkologischen Zentrum schwerpunktmäßig widmet. Dieser Zusammenschluss von ebenfalls zertifizierten Organkrebszentren bietet, abgesehen von Knochenmarktransplantationen, die gesamte Breite der onkologischen Versorgung. Ergänzt wird dies durch eine leistungsstarke Strahlentherapie für ambulante und stationäre Patienten.  

Onkologisches Zentrum am Städtischen Klinikum Dresden – DKG zertifiziert

Schwerpunkt 1: Gastrointestinale Tumoren (Gallenwege, Dünndarm, und NET)
Schwerpunkt 2: Maligne Tumoren des skelettalen Systems u. Weichgewebetumore

Organkrebszentren:

Brustzentrum
Darmkrebszentrum
Gynäkologisches Krebszentrum
Hautkrebszentrum
Kopf-Hals-Tumor-Zentrum
Prostatakarzinomzentrum
Viszeralonkologisches Zentrum (Darmkrebs-, Leberkrebs-, Magenkrebs- und Pankreaskrebszentrum)
Zentrum für Hämatologische Neoplasien

Die Grundlage der Analyse des Forschungsprojektes bilden Abrechnungsdaten des Wissenschaftlichen Instituts der AOK und Daten von vier klinischen Krebsregistern. Eingeflossen sind Informationen zu Brustkrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Dickdarmkrebs sowie zu Tumoren des Zentralnervensystems, des Kopf-Hals-Bereiches und zu gynäkologischen Tumoren.

Der G-BA und das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) prüfen nun, wie diese Erkenntnisse genutzt werden können. Überlegungen sind beispielsweise Mindestanforderungen für Strukturen, Prozesse und Qualität der Ergebnisse und überarbeitete Prüfkriterien für Zertifikate und Qualitätssiegel.

Der G-BA wird von den vier großen Selbstverwaltungsorganisationen im Gesundheitssystem gebildet: Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), Deutsche Krankenhausgesellschaft () und Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband)